Das alte Bergdorf Kvikkjokk

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In den letzten Jahren sind immer mehr Bautätigkeiten in Kvikkjokk zu beobachten. Verwandelt sich auch Kvikkjokk in eine der eigenartigen Ansammlungen mit wenig genutzten Zweitwohnungen und überteuerten Ferienwohnungen?

Zunehmend sind die zerstörenden Spuren rücksichtsloser Quadfahrer am Snjejrak und auf der Hochebene des Fjälls zu beobachten. Und im Herbst fallen sie geradezu ein: Scheinbar finanziell bestens ausgestattete und technisch hochgerüstete Jägergruppen aus Italien, die mal eben der besseren Sicht wegen ganze Baumgruppen fällen und die Jagdregeln nach ihrem Dünken auslegen.


B l i t z l i c h t



Geschichte des alten Bergdorfes

Von der Besiedlung der Gegend um das heutige Kvikkjokk zeugen Funde aus der Wikingerzeit. Die ersten Spuren von Menschen in der Gegend um Kvikkjokk reichen sogar bis in die Steinzeit zurück.

Kvikkjokk ist auch einer der ältesten schwedischen Orte von Lappland. Das Dorf Kvikkjokk führt seine Geschichte auf die Silberfunde von Alkavare und Kedkevare im Sarek in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zurück. Damals war Kvikkjokk mit seinem Hüttenwerk und Schmelzofen weit größer als Jokkmokk.

Auf der sogenannten Pfarrerseite, gegenüber dem heutigen Ort, liegt die alte Siedlung mit der Silberhüttenanlage. Ein Rundgang zu den Überresten der Anlagen zur Silberverarbeitung aus dem 17. Jahrhundert ist auf der Pfarrerseite und am Ufer des Kamajokk mit Informationstafeln beschildert.

Aus der Blütezeit der Silberverhüttung stammen auch die älteren Teile der hübschen Holzkirche von Kvikkjokk.

Geschichtsbewusstess

Der berühmte Botaniker Carl von Linné , 1707 - 1778, besuchte Kvikkjokk auf seiner lappländischen Reise 1732. Die Natur ringsherum machten einen unerhört starken Eindruck auf ihn. Zum Gedenken an den schwedischen Naturforscher finden jedes Jahr im Juli die Linné-Tage mit Exkursionen, Vorträgen und anderen Aktivitäten in Kvikkjokk statt.

Lars Levi Laestadius, 1800 - 1861, verbrachte seine frühen Jugendjahre zusammen mit seinem Halbbruder Carl-Eric, der damals Priester in Kvikkjokk war, und einem weiteren Bruder im Pfarrhaus von Kvikkjokk. Lars Levi Laestadius wurde später ein bekannter Botaniker und ein noch weit berühmterer Prediger. Aus seiner Anhängerschaft entstand der Laestadianismus, eine religiöse Erweckungsbewegung, die besonders in Nordskandinavien, Kanada und den USA ihre Mitglieder hat.


  • Kvikkjokks Turistservice - Einfache, günstige Hütten und Zeltplatz; email: info@kvikkjokksturistservice.se; Tel. 0046 (0)971-210 36, Mobil: 0046 (0) 7038013917; Update Juni 2017 - 2020: Der Campingplatz wird (zurzeit) nur eingeschränkt betrieben. Ob und in welcher Form Kvikkjokks Turistservice weitergeführt wird, ist unklar.

  • Kvikkjokks Livs och Husvagnsparkering –Stellplätze am Fluss für Wohnwagen und Caravan. Tel. 0046 (0)971 559 22 (Wir konnten allerdings bei mehrmaligen Versuchen niemanden erreichen; die Telefonnummer wird noch von Jokkmokks Turistinformation angegeben)

  • Årrenjarka Fjällby etwa 17 km vor Kvikkjokk. Nach unserer Meinung einer der schönsten Ferienplätze in Lappland. Camping, einfache Hütten und Ferienhäuser mit guter Infrastruktur. Kontakt: Årrenjarka 214, S-962 02 Kvikkjokk; Tel. 0046 (0)971-230 18, Mobil: 070 - 233 30 18, email: info@arrenjarka.com

Verkehrsverbindungen

  • Im Sommer mit der Inlandsbahn (www.inlandsbanan.se) nach Jokkmokk oder der Hauptbahnlinie nach Murjek, von dort Bus nach Jokkmokk und weiter nach Kvikkjokk.

  • Flug nach Kiruna, Gällivare oder Luleå, von dort mit dem Bus nach Jokkmokk und weiter nach Kvikkjokk.

  • Mit dem Auto bis Jokkmokk (E 45, Inlandsvägen) und nach etwa 7 km nördlich von Jokkmokk auf die 805 nach Kvikkjokk bis zum Ende der Straße nach etwa 120 km.

  • Kvikkjokk hat einen Hubschrauberlandeplatz. Von hier aus gehen in der Saison Flüge nach Ritsem und nach Staloluokta. Auch sind hier Rundflüge buchbar.


Textverweise

[1] Vor seiner Erhebung in den Adelstand 1756 hieß er Carl Nilsson Linnæus | vgl. Wikipedia, die freie Enzyklopädie - Carl von Linné | URL abgerufen am 12.01.21 | Das Deutsche Museum in München gibt auf seiner website einen guten Überblick zum Werdegang von Carl von Linné in dem Artikel Systema naturae | URL abgerufen am 12.01.21

[2] Vgl. Carl von Linné: Lappländische Reise, Gemini Verlag Berlin 2004, Insel-Verlag Frankfurt am Main 1964. Die Originalausgabe erschien 1737 in Amsterdam unter dem Titel: Flora Lapponica Exhibens Plantas per Lapponiam Crescentes, secundum Systema Sexuale Collectas in Itinere Impensis. | Das eingescannte Original ist im Internet zu sehen: http://caliban.mpiz-koeln.mpg.de/linne/lapponica/index.html | URL abgerufen am 13.01.21

[3] Vgl. u. a.: Literaturgeschichte Schwedens | Lars Levi Læstadius, der Apostel der Samen | URL abgerufen am 13.01.21


Schreibweisen, Synonyme

  • Tarraälven - Tarraätno

  • Snjerak - Sjnjerák - Snejrak

  • Kamajokk - Kamajåkkå


Aktualisiert am 6. Dezember 2020


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