Auf den Sjnjerák

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Östlich von Kvikkjokk erhebt sich der bis 884 m hohe Sjnjerák. Von seinen Gipfeln hat man eine prächtige Aussicht auf das Pårtemassiv im Sarek, das Tarrekaisemassiv des Padjelanta. Von seinem Aussichtspunkt überblickt man das phantastische Flussdelta bei Kvikkjokk, das von den beiden Flüssen Tarraälven und Kamajokk gebildet wird.



Von Kvikkjokk sind es auf 5 km Wanderstrecke etwa 500 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt des kleinen Berges. Die Rasthütte am kleinen Bergsee zwischen dem Aussichtspunkt „Turisttoppen“ und dem eigentlichen Gipfel erreicht man nach etwa 4 km bzw. nach ca. 2 Stunden mit kleinen Pausen. Die Wanderung auf den Sjnjerák führt in Höhe des zweiten Rastplatzes durch einen Teil des Naturreservats Kvikkjokk-Kabla-fjällurskog.

Der mittelschwere, ziemlich steinige Anstieg von Kvikkjokk bis zur Nadelwaldgrenze ist nach starken Regengüssen sowie zur Zeit der Schneeschmelze nass und glitschig. Festes, wasserdichtes Schuhwerk ist zu empfehlen. Wanderstöcke tun besonders beim Abstieg den Gelenken wohl; klares Wasser gibt es entlang des Weges immer wieder.


Start in Kvikkjokk

Start und Endpunkt der Wanderung auf den Sjnjerák ist der kleine Parkplatz am Waldrand nahe des Zeltplatzes in Kvikkjokk (100 m vor der Auffahrt zur STF-Fjällstation rechts in den Byavägern abbiegen). Vom Parkplatz gehen wir etwa 300 Meter die Schotterstraße hoch bis zu den letzten Häusern am Berghang. Die an Wochentagen meist geschlossene Schranke heißt es dabei zu ignorieren und zu umgehen.

Von Jahr zu Jahr können wir beobachten, dass sich die kleine Bergsiedlung wieder ein wenig weiter in die Berglandschaft hineinzieht. Mehr und mehr Ferienhäuser werden in Kvikkjokk gebaut und gerade hier am unteren Berghang des Sjnjerák ist wohl ein besonders attraktiver Platz für die nicht immer schicken und zuweilen protzigen hölzernen Ferienhäuser. Unweit der letzten Häuser weisen zwei Hinweisschilder den Weg nach oben. Von hier geht es zuerst auf einem breiten Scooter- und Quadweg leicht bergan, bis der Weg schmaler, steiler und steiniger wird.

Nach etwa 20 Minuten auf dem nun steinigen Pfad überqueren wir auf einer kleinen Holzbrücke einen Bergbach. Nur wenige Meter weiter bietet unweit des Baches die erste von zwei Windschutzhütten eine gute Gelegenheit zu rasten und die Trinkflaschen mit frischem Wasser aus dem klaren Bergbach zu füllen.

Weiter führt uns der Weg durch flache Schmelzrinnsale im dichten Nadelwald bergauf, bis wir nach etwa einer halben Stunde den zweiten Rastplatz - eine offene Feuerstelle mit Holzbänken - erreichen.

Weiter zur dritten Raststelle - der zweiten Windschutzhütte - sind es einigermaßen anstrengende 20 Minuten über Wurzeln und Steine. Anfang Juni, noch im lappländischen Frühjahr, müssen wir auch da und dort noch über kleinere und größere Schneebrücken.

Auf den letzten Metern zur Schutzhütte wird der Pfad nochmals morastiger und mehr oder weniger marode Holzstege helfen ein wenig, den „Waldpfad“ nicht noch mehr zu zertreten und mit den Wanderstiefeln im Schlamm einzusinken.

Die sichtbaren tiefen und deutlich zerstörerischen Spuren von Scootern und Quads neben und auf dem Pfad lassen allerdings Zweifel an waldschonenden Gedanken bei der Verstegung aufkommen. Eher wahrscheinlich, dass die Holzbohlen den Wanderer bequem und trockenen Fußes nach oben bringen sollen.

Das Birkenwäldchen an der Nadelbaumgrenze

Bis zur Nadelwaldgrenze sind es jetzt nur noch etwa 10 Minuten auf steilem und steinigen Pfad durch den lichter werdenden Nadelwald. Obwohl Anfang Juni noch immer größere Schneebrücken liegen, kann es zu dieser Jahreszeit schon recht warm werden. Ist die Luft dann noch feucht und windstill, kommt bei einer bestimmten Spezies regelmäßig wiederkehrender skandinavischer „Sommmergäste“ eine freudige Hochstimmung auf, denn für die lästigen Mücken und Knotts (Kriebelmücken) , den stechenden Quälgeistern Lapplands, sind das die idealen Lebensbedingungen.

Bald ist die Grenze zwischen Nadel- und Birkenwald deutlich erkennbar. An einer Weggabelung liegt mehr als es steht, ein mittlerweile verwittertes Hinweisschild zum ehemaligen und heute nicht mehr existenten Lebensmittelladen, Café, Kivkkjokksvärdshus und Naturrum in Kvikkjokk. Geradeaus führt ein Pfad weiter, endet aber unweit im Gestrüpp der Weiden und Zwergbirken. Wir halten uns hier rechts und nach etwa 150 m durch ein kleines, reizvolles Birkenwäldchen erreichen wir eine weitere Weggabelung.

Wir stehen jetzt am Beginn der baumlosen Hochebene. Geradeaus führt ein Pfad, teilweise auch als Scooter- und Quadweg genutzt, zur Windschutzhütte am Bergsee und weiter hinauf zum eigentlichen Gipfel des Sjnjerák. Ein zweiter, nach rechts abzweigender Pfad steigt zum 805 m hohen Aussichtspunkt, dem „Turisttoppen“, auf.

'Utsikt' auf dem Turisttoppen

Auf dem kurzen, etwa 100 m weiten Anstieg wachsen nur noch Zwergbirken und einige Weiden. Der heftige Wind auf der kahlen Bergkuppe bewahrt uns vor den Mücken und am höchsten Punkt der Anhöhe suchen wir uns einen einigermaßen windgeschützten Platz zur Rast. Von hier bietet sich uns eine grandiose Aussicht auf das unter uns liegende Delta um Kvikkjokk, das von den beiden Flüssen Tarraälven und Kamajokk gebildet wird. Vom „Turisttoppen“ führt ein gut sichtbarer Pfad parallel zum darunterliegenden, am Abzweig geradeausgehenden Scooterweg, bis zur Rasthütte am Bergsee. Der Pfad über den „Turisttoppen“ ist etwas länger als der Scooterweg, bietet dafür aber an seiner Westseite die Aussicht auf das Kvikkjokkdelta und die Berge des Tarrekaisemassiv im Padjelanta sowie in nordöstlicher Richtung auf die Gipfel und Gletscher des Pårtemassiv im Sarek.[1]

Wenige hundert Meter südöstlich des Aussichtspunktes liegen in einer Senke zwischen dem Turisttoppen und dem Gipfel des Sjnjerák eine Rast- und Versorgungshütte inklusive Klo unweit des kreisförmigen, nur etwa 100 Meter im Durchmesser großen Bergsees. Die Rasthütte ist mit einem eisernen Kaminofen, mit Bänken und einem Tisch gut ausgestattet. Leider wird die schöne Rasthütte nicht immer pfleglich behandelt, was gerade vor Beginn der Wandersaison in Müllresten und Vandalismusspuren sichtbar wird. Auch hier ist eben kein Ort unendlicher Glückseligkeit.

Zum Gipfel des Sjnjerák

Weiter zum Gipfel des Sjnjerák geht es in östlicher Richtung. Wir könnten uns auch nach dem Wegweiser richten, der unweit der Rasthütte am Bergsee steht, auf dem die weißen Schriftzeichen auf metallenem Grund verschwunden sind und nur ein blaufarbener Metallpfeil den Weg nach rechts weist. Wir folgen dem Pfeil 'gen Osten den Pfad bergan über das karge, baumlose Hochfjäll. Nach wenigen Minuten erreichen wir einen kleinen Felsbrocken, auf den wir einen kleinen Stein legen. Wir nehmen dazu einen vom großen Stein heruntergefallenen, auch dieser wird die hiesigen Trolle wohl stimmen.

Wir folgen dem Pfad weiter, begleitet von dem leise, wie Wehklagen klingenden Rufen des Goldregenpfeiffers. Meist versteckt sich der kleine Vogel im undurchschaubaren Gestrüpp der Weiden und Zwergbirken und nur selten haben wir ihn hier oben auf einem Stein sitzend beobachten können. Noch seltener, genau gesagt nur ein einziges Mal, hatten wir das Glück, den verwandten und selteneren Mornellregenpfeiffer hier ober anzutreffen.

Nach einer Weile öffnet sich vor uns ein weites Tal, umrahmt von den Bergen des Sarek und von Seen und Mooren. Links davon in nordöstlicher Richtung sehen wir den höchsten Punkt des Sjnjerák. Nach wenigen Minuten stehen wir dann auf dem Gipfel des Sjnjerák in 884 Meter Höhe und genießen die Schönheit und Stille der lappländischen Welt in einem beeindruckenden 360°-Panorama

Zurück orientieren wir uns an den in westlicher Richtung sichtbaren Wegstangen und den bald sichtbaren Quad- und Scooterspuren des Winterweges, der rechts von kleinen Bergsee den Rückweg etwas abkürzt und über eine kleine Holzbrücke am Birkenwäldchen wieder auf den bekannten Pfad Richtung Kvikkjokk führt.

Auf den Spuren des alten Postweges

Von der Rasthütte am kleinen Bergsee führt der „Alte Postweg“ über den Berg Kassavare weiter bis Årrenjarka durch eine überwältigende und großartige Moor- und Berglandschaft Lapplands. Diese Tour ist ob ihrer grandiosen Vielfalt an landschaftlichen Schönheiten die wohl schönste Tageswanderung dieser Region und bietet Lappland konzentriert und intensiv.

Der „Alte Postweg“ zwischen Kvikkjokk und Årrenjarka hat eine Streckenlänge von etwa 21 km (nur Hinweg!). Start: Kvikkjokk entlang des Sjnjerák (ohne den Abstecher zum Gipfel) und des Kassavare nach Årrenjarka. Geht natürlich auch umgekehrt. Für die etwa 21 km planen wir etwa 8 bis 10 Stunden ein. Diese Wanderung finden Sie [hier]

Bergsee auf dem Sjnjerák - Im Hintergrund in der linken Bildhälfte der Vallespiken


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Alternative Schreibweisen oder Dialektvariationen

Årrenjarka

Oarrenjárgga (sami)

     

Jokkmokk

Jåhkåmåhkke (ulesam.)

Dálvvadis (nordsam.)

   

Kamajokk

Gamájåhkå

Kamajåkkå

   

Kvikkjokk

Huhttán (sami)

Nordkalottleden

Nordkalottruta (norw.)

     

Padjelanta

Badjelánnda

Saggat

Sakkat

     

Sjnjerák

Sjnjierák

Snjerak

Snjejrak

 

Tarraälven

Tarraätno

Darreädno

Darrhaädno

Tarraure

Tarrekaise

Darregájsse

     

Vallevare

Vállevárre

Vallevari

   

Letzte Aktualiserung am 27.03.2024

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