Sami in Norwegen

Sie sind hier: Wunderbares Lappland » Norwegisch-Lappland

Schätzungsweise 70 000 bis 80 000 Samen leben in Lappland. In Norwegen ist ihre Anzahl am höchsten mit ca. 40.000. Ungefähr 15 25.000 Samen leben in Schweden, während es in Finnland über 6.000 gibt und in Russland 2.000.
Die samischen Gebiete für Rentierhaltung (in Norwegen) umfassen die fünf nördlichsten Länder Norwegens und den Bezirk Engerdal im Land Hedmark. Die traditionellen Existenzgrundlagen der Samen sind Tierhaltung, Jagd, Fischerei, Landwirtschaft und Duodji, die samische Handwerkskunst.


Der samische Nationaltag und die samische Flagge

Beginnend mit dem Jahr 2004 ist der samische Nationaltag am 6. Februar ein Tag der öffentlichen Beflaggung in Norwegen. Der samische Nationaltag wird in Norwegen, Schweden, Finnland und Russland gefeiert und ist Symbol für eine vereinte samische Nation, über nationale Grenzen hinweg. Der Tag erinnert an den ersten Samischen Kongress vom 6. Februar 1917, der die Grundlage für die Entwicklung der heutigen, überregionalen und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Samen schuf.

Die samische Flagge wurde 1986 vom Samischen Rat eingeführt, einer internationalen Nicht-Regierungsorganisation mit samischen Mitgliederverbänden in Finnland, Norwegen, Russland und Schweden.

Samische Geschichte und Politik

Parlamentsgebäude des Sameting in Karasjok

In seiner Rede während der offiziellen Eröffnung des Sámediggi (Samisches Parlament) im Jahr 1997 unterstrich König Harald V., dass sowohl die samische Bevölkerung als auch die Norweger ein integraler Bestandteil der norwegischen Gesellschaft sind und entschuldigte sich für die Art und Weise, in der die samische Bevölkerung in der Vergangenheit behandelt wurde: "Der norwegische Staat wurde auf dem Territorium zweier Völker gegründet der Samen und der Norweger. Die samische Geschichte ist mit der Geschichte Norwegens eng verflochten. Heute drücken wir im Namen des Staates unser Bedauern über das gegenüber der samischen Bevölkerung begangene Unrecht durch die harte Politik der Norwegisierung aus."

Zu Ende des 19. Jahrhunderts verfolgten die norwegischen Behörden eine strikte Politik der Norwegisierung im Hinblick auf die Samen und nationale Minoritäten. In den späten 1930er Jahren kam eine positivere Sichtweise der Minderheitenpolitik in Bezug auf die Samen auf. Der im Jahr 1959 fertig gestellte Untersuchungsbericht empfahl eine neue Politik, die eine völlige Abkehr von der Norwegisierungs- und Assimilierungspolitik darstellte. Basierend auf diesen Empfehlungen legte das Ministerium in den Jahren 1962-63 dem Storting einen Bericht vor, der die Grundlage für die erste, umfassende parlamentarische Debatte über die fundamentalen Prinzipien der norwegischen Politik im Hinblick auf die Samen schuf.

Die Maßnahmen, die anschließend für die Erhaltung und Entwicklung der Besiedelung und wirtschaftlichen Aktivität in den samischen Regionen umgesetzt wurden, beinhalteten die Einrichtung des Samischen Entwicklungsfonds im Jahr 1974 und das Abkommen über die Rentierhaltung im Jahr 1976.

Auf der Grundlage der Empfehlungen des Samischen Rechtsausschuss" wurde in den 1980er Jahren die Gesetzgebung zum Sámediggi (Samisches Parlament) und anderen samischen Rechtsangelegenheiten (das Samengesetz) verabschiedet. Die ersten Wahlen zum Sámediggi wurden in Verbindung mit den Wahlen zur Norwegischen Nationalversammlung im September 1989 abgehalten, und die erste Sitzung des Sámediggi wurde von König Olav am 7. Oktober 1989 offiziell eröffnet.

Kollektive und individuelle Entschädigung

Im Jahr 2000 richtete der Storting einen samischen Nationalfond in Höhe von NOK 75 Millionen ein. Die Einkünfte aus dem Fond werden für verschiedene Maßnahmen zur Stärkung der samischen Sprache und Kultur verwendet und dienen als kollektive Entschädigung für die durch die frühere Norwegisierungspolitik verursachten Schäden und Ungerechtigkeiten gegenüber der samischen Bevölkerung. Der Fond wird vom Sámediggi verwaltet.

Im Juni 2004 brachte die norwegische Regierung ein Weißbuch heraus, dass Entschädigungen im Rahmen freiwilliger Leistungen des Stortings an die samische Bevölkerung und die Kvens (im Norden lebende Menschen finnischer Abstammung) empfiehlt, die infolge des Zweiten Weltkriegs von Schulbildung ausgeschlossen waren. Infolge mangelnder Schulbildung und durch die frühere Norwegisierungspolitik haben viele Samen und Kvens aus dieser Zeit niemals Lesen und Schreiben gelernt. Die Empfehlung wird Gegenstand weiterer Beratungen im Storting sein. Norwegen erkennt seine Verpflichtung an, die Entwicklung der samischen Sprache, Kultur und der Sozialstrukturen zu sichern.

Quellen und weitere Informationen



Verwendung von Cookies

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung